Hans Uhlenhuths Rolle im Nationalsozialismus 

Der 1903 in Schweinfurt geborene Johannes Eduard Uhlenhuth, genannt Hans, hatte 1929 als Spross einer traditionsreichen Fotografenfamilie das etablierte väterliche Geschäft übernommen. Nach dem 2. Weltkrieg sollte daraus das bekannte Unternehmen Foto Uhlenhuth GmbH mit rund 400 Mitarbeitern, zahlreichen Filialen und einem modernen Fotohaus am Dürerplatz erwachsen. Dazwischen steht jedoch die fragliche Rolle Uhlenhuths im Nationalsozialismus. Ein zeitgenössisches Porträtfoto zeigt ihn in der Uniform eines SA-Oberscharführers, obgleich er diese Funktion in der NS-Kampforganisation in seinem späteren Entnazifizierungsprozess offenbar erfolgreich verschwieg. Aktenkundig ist hingegen ab September 1937 seine Mitgliedschaft in NSDAP, in der SS (als förderndes Mitglied) und im Nationalsozialistischen Fliegerkorps (NSFK), einer paramilitärischen Flugausbildungsorganisation. Bei Kriegsbeginn blieb ihm der Fronteinsatz wohl aufgrund dieser Zugehörigkeiten erspart. Uhlenhuth wurde stattdessen dem Sicherheits- und Hilfsdienst (SHD), der späteren Luftschutzpolizei zugeteilt. Von 1943 bis zum Kriegsende fungierte er zudem - angeblich gegen seinen Willen - als kommissarischen Blockleiter der NSDAP-Ortsgruppe am Schweinfurter Kiliansberg. Das gegen ihn nach dem Krieg eröffnete Spruchkammerverfahren entlastete ihn diesbezüglich weitgehend und stufte ihn in die Gruppe IV der „Mitläufer“ ein. Zuzüglich zu den Verfahrenskosten hatte der bekannte Fotograf 2.000 Reichsmark an „Sühnekosten“ zu tragen.